Haumann zur 3.000 Euro-Lohnforderung der NGG: "Politik muss verlässlichen Rahmen für das Gastgewerbe schaffen"

Bad Kreuznach (23.08.2023): Gegen die immer häufigeren Schließungen von Gaststätten forderte die Branchengewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) höhere Löhne und äußerte den konkreten Vorschlag eines "Gastro-Start-Lohns" von 3.000 Euro brutto für Vollzeitkräfte nach der Ausbildung. Dies ist nach Einschätzung des rheinland-pfälzischen DEHOGA-Präsidenten Gereon Haumann mittelfristig bei entsprechenden politischen Rahmenbedingungen denkbar.

Haumann erläutert diese Bedingungen wie folgt: „Die Gastgeber von Rheinland-Pfalz haben ihre Hausaufgaben gemacht und den Lohn für ausgebildete Fachkräfte am 01.04.22 von 1.800 Euro auf 2.535 Euro erhöht; das entspricht einer Lohnsteigerung von über 40%! Ungeachtet dieser historischen Lohnerhöhung heben wir die Löhne in dieser Bewertungsgruppe ab dem 01.04.24 erneut auf dann 2.704 Euro an!

Nun muss endlich auch die Politik ihre Hausaufgaben machen, um den Gastgebern einen verlässlichen Rahmen für eine planbare und verantwortungsvolle Kostenkalkulation und erfolgreiche Betriebsführung zu geben. Dazu gehören:

1.      die umgehende Entfristung der Mehrwertsteuer auf Speisen

2.      die mittelfristige Gewährung einer reduzierten Mehrwertsteuer auf ALLE Leistungen des Gastgewerbes getreu dem Grundsatz: „eine Branche, eine Steuer“

3.      die weitestgehende Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes mit einer Wochen- statt Tageshöchstarbeitszeit 

4.      die Anerkennung eines Arbeitsvertrages (Ausbildungsvertrages) als Einreiseerlaubnis, um den Zuzug von Arbeitswilligen außerhalb Europas zu erleichtern

Wenn die Politik diesen Rahmen kurzfristig schafft, kann sich unser Landesverband eine (weitere) schrittweise Entwicklung zu einem Ecklohn für ausgebildete Fachkräfte von bis zu 3.000 Euro brutto monatlich im Rahmen eines langfristigen Tarifabschlusses nach Ablauf des jetzigen Tarifvertrages vorstellen. Der aktuelle Tarifvertrag ist unbefristet und läuft bis mindestens März 2025.