DEHOGA begrüßt die von der Landesregierung angekündigte Investition von 50 Mio. Euro in den Tourismus

Bad Kreuznach, 23.06.2020: Nachdem in der vergangenen Woche DEHOGA Präsident Gereon Haumann im persönlichen Gespräch mit Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing im DEHOGA Zentrum in Bad Kreuznach die corona-bedingten wirtschaftlichen Anforderungen noch einmal konkretisiert hatte, begrüßt der Branchenverband jetzt die seitens der Landesregierung vorgestellten Maßnahmen, um dem rheinland-pfälzischen Gastgewerbe noch einmal gezielt finanzielle Unterstützung zu geben. Trotz der schrittweise eingeführten Lockerungen, mit denen Rheinland-Pfalz im vordersten Drittel beim Ländervergleich vergleichsweise gut abschneidet, leidet das Gastgewerbe weiterhin massiv unter den wirtschaftlichen Einbußen, mit Umsatzverlusten von über 70 Prozent, allen voran die getränkegeprägten Betriebe, die dringend eine Perspektive benötigen. Wenn wir die Eckkneipe, die Gastwirtschaft, die Bars, Clubs und Diskotheken nicht für immer verlieren wollen, müssen wir Sie ganz schnell wieder öffnen lassen. Umsatz ist immer noch die beste Wirtschaftsförderung. Die aktuellen Zahlen über das Infektionsgeschehen in Rheinland-Pfalz lassen dies auch zu.

Der DEHOGA begrüßt, dass der Bund angekündigt hat, sein Soforthilfe-Programm weiterzuführen und Unternehmen, die immer noch unter massiven Umsatzeinbrüchen leiden, mit Überbrückungshilfen zu unterstützen“, so Präsident Gereon Haumann. „Jetzt haben wir die Regelung, dass Betriebe, unabhängig von der Anzahl der Beschäftigten, gefördert werden können. Das halten wir auch für richtig und wichtig!“

Gleichzeitig sei es wichtig, über kurzfristige Hilfen hinaus auch langfristig zu denken und die Branche über die akute Krisenphase hinaus wieder auf die Spur zur bringen. „Das die kurzfristigen Konjunkturhilfen des Bundes mit Maßnahmen auf Landesebene flankiert werden, halten wir daher für den richtigen und dankbaren Schritt seitens der Landesregierung. Für unsere Branche wünschen wir uns vor allem Maßnahmen wie Investitionshilfen und stille Beteiligungen, da die Branche unter einer geringen Eigenkapitalquote leidet und dadurch an vielen Stellen nicht kreditwürdig ist“, betont Haumann und begrüßt gleichzeitig die Ankündigung, dass das Land in den kommenden zwei Jahren zusätzlich 50 Millionen Euro in den Tourismus in Rheinland-Pfalz investiert.

Die 50 Millionen Euro sollen in den Jahren 2020 bis 2022 in das rheinland-pfälzische Tourismusmarketing, neue und erweiterte Förderprogramme für Gastbetriebe und die öffentliche Tourismusinfrastruktur fließen. Zudem sollen Digitalkompetenzen in allen touristischen Bereichen aufgebaut werden, um die Zusammenarbeit im Tourismus auf allen Ebenen zu erleichtern und zu verbessern. Damit nimmt die Landesregierung die Forderungen des DEHOGA Rheinland-Pfalz konkret in die Planungen auf. Investitionsbedarf sieht Haumann auch im Bereich der Online-Buchungen: „Nur 25 Prozent der Übernachtungsbetriebe in Rheinland-Pfalz sind online buchbar. Um diese Problematik zu lösen, wäre die Aufnahme in ein Förderprogramm sinnvoll“.

In den vergangenen Tagen hat die WHO einen Rekordanstieg bei den weltweiten Coronavirus Fällen gemeldet und auch der Reproduktionswert in Deutschland ist aufgrund der jüngsten regionalen Fälle wieder deutlich, auf 2,88 angestiegen. Das Virus ist nicht weg, auch wenn in Rheinland-Pfalz die Zahlen weiter sinken. „Wir empfehlen daher weiterhin das strikte Einhalten aller Hygienemaßnahmen in unseren Betrieben und wir brauchen weiterhin die Abstandsregelungen. Die Branche hat extreme wirtschaftliche Einbußen in Kauf genommen, um die Gesundheit aller Deutschen zu schützen. Wir haben in Rheinland-Pfalz ganz viel erreicht – das dürfen wir nicht verspielen. Ein zweiter Lockdown wäre für die Gastronomie und Hotellerie mit Blick auf die anstehende Urlaubs- und Ferienzeit der Genickbruch“, warnt Haumann.

Aus diesem Grund spricht der DEHOGA Rheinland-Pfalz seinen Mitgliedern eine klare Empfehlung aus: Bis auf weiteres VERZICHT auf Gäste, die aus den beiden betroffenen Landkreisen in Nordrhein-Westfalen stammen. Wir möchten die positive Entwicklung des Infektionsgeschehens in Rheinland-Pfalz nicht gefährden. Damit sind für uns in dieser konkreten situativen Abwägung der Gesundheits-schutz der Mitarbeiter, Gastgeber und Gäste wichtiger als der wirtschaftliche Aspekt. „Ich bitte um Verständnis, dass wir nicht bereit sind, die in den letzten Wochen mühsam erlangte Freiheit in unserem Unternehmertum leichtfertig zu gefährden“, so Präsident Haumann.