Coronavirus: Massive Auswirkungen auf rheinland-pfälzisches Gastgewerbe

DEHOGA Forderung umgesetzt: Erstes Krisen-Treffen im Wirtschaftsministerium

Bad Kreuznach, 05.03.2020

Das rheinland-pfälzische Gastgewerbe wird durch den Ausbruch des neuartigen Coronavirus massiv getroffen. Das Schreiben des DEHOGA Rheinland-Pfalz an die zuständigen Minister der Landesregierung hat im ersten Schritt erwirkt, dass sich die Spitzen der mittelständischen Wirtschaft am Dienstag kommender Woche in großer Runde, unter Federführung von Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing, treffen.

„Mehr noch als die Absagen von Großveranstaltungen löst die Ungewissheit und die grundlegende Angst um die Ausbreitung des Virus Kettenreaktionen aus und führt zu ausbleibenden Gästen sowie massenhaften Stornierungen vor allem im Tagungs- und Businessgeschäft“, berichtet Gereon Haumann, Präsident des rheinland-pfälzischen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA). Für eine fundierte Einschätzung über das Ausmaß der Betroffenheit hat der Verband eine Erhebung gestartet, die am Montag erste Ergebnisse bringen wird.

Mit diesen konkreten Angaben will der DEHOGA Rheinland-Pfalz bei dem ersten Krisen-Treffen im Wirtschaftsministerium den dringenden Handlungs-bedarf aufzeigen und daraus die Forderungen gegenüber der Politik ableiten.

Der Verband setzt sich dafür ein, ein konkretes politisches Maßnahmenpaket seitens der Landesregierung für die Gastgewerbe-Branche zu erwirken. Hierunter fällt zum Beispiel eine Änderung der Kurzarbeitergeldregelung, die bis zum Ende der Pandemie gelten muss, die eine 100-prozentige Erstattung der Sozialabgaben sowie den Verzicht auf die Drittelregelung beinhaltet und nicht erst ab Antragstellung gilt, sondern ab dem Zeitpunkt des Arbeitsausfalls. Ebenso fordert der DEHOGA die zinsfreie Stundung von Steuerschulden sowie die Bereitstellung von finanzieller Unterstützung in Form von Betriebsmittelkrediten, zinsfreien Überziehungskrediten als auch die Erhöhung von Kontokorrentkreditlinien. Der Fokus sollte auf unbürokratischen und für klein- und mittelständische Betriebe leicht und kurzfristig verfügbaren Unterstützungen und Hilfeleistungen liegen.

„Unsere Branche treffen die Folgen des Virus nach vier schwachen Winter-monaten besonders hart, denn jetzt sollte eigentlich das vielversprechende Saisongeschäft für Gastronomie und Hotellerie beginnen. Die vergangenen Monate waren saisonal bedingt wieder angespannt und die Liquidität aufgrund laufender Fixkosten in den meisten Betrieben aufgezehrt. „Leere Betten bedeuten dabei immer auch leere Restaurants, was schnell zu dauerhaften Folgeschäden für den Tourismus, der wichtigen Leitökonomie in unserem Land, führen kann“, führt Haumann aus, denn: „Der ohnehin stattfindende Prozess des Gasthaussterbens in unseren ländlichen Gebieten wird aufgrund des Umsatzausfall erheblich beschleunigt werden und einmal geschlossene Betriebe werden ihre Türen für immer geschlossen halten.“