Diesen Ansatz, finanzielle Defizite der städtischen Bäder auf die Beherbergungsbetriebe der Stadt abzuwälzen, um eine mögliche Stilllegung oder Schließung des Bäderbetriebs abzuwenden, beobachtet der DEHOGA Rheinland-Pfalz mit Sitz in Bad Kreuznach mit großer Sorge.
„Unsere Branche erbringt durch die Corona bedingte Schließung der Betriebe – jetzt schon im 6. Monat !! – zugunsten der Sicherung der Gesundheit aller ein Sonderopfer“, so Präsident Gereon Haumann zu den jüngsten Vorschlägen der Bad Kreuznacher Kommunalpolitiker. Die Hotellerie und Gastronomie-Betriebe stehen aufgrund dieses abverlangten Sonderopfers in existentiellen Krisen. Jetzt geht es darum diese Betriebe zu erhalten! Jede weitere finanzielle Belastung gefährdet deren Existenz und schlussendlich auch das touristische Angebot für die Stadt und die Region.
Von der Wertschöpfungskraft des Tourismus für die Stadt Bad Kreuznach
profitieren nahezu alle Wirtschaftsbereiche – Defizite dürfen nicht zu Lasten einer einzelnen Branche ausgeglichen werden
Corona hat das Reiseverhalten der Deutschen massiv verändert: die Menschen suchen „gesunden und sicheren“ Urlaub. Rheinland-Pfalz mit seinen 10 touristischen Regionen, und hier Bad Kreuznach mit Bad Münster am Stein und die Naheregion kann den urlaubsuchenden Gästen ein attraktives Angebot machen. Gereon Haumann: „Wir stehen – dies ist meine feste Überzeugung – vor einer Renaissance des innerdeutschen Reiseverkehrs. Für Bad Kreuznach bietet dies enorme Zukunftschancen. Allerdings: wer jetzt sein touristisches Angebot „runterfährt“, schlimmer noch: schließt, an dem wird dieser Boom des Deutschland-Tourismus sprichwörtlich „vorbeiziehen“.“
Ausgabenseite optimieren und Chancen nutzen, um touristisches Angebot der Stadt zukunftsfähig aufzustellen
„Ich appelliere eindringlich an die kommunalpolitischen Entscheidungsträger der Stadt Bad Kreuznach, diese auch für Bad Kreuznach besondere Chance als touristisches Highlight in Rheinland-Pfalz zu nutzen.“ Für den DEHOGA Präsidenten steht allerdings auch fest: „Von dem einzelnen Gast und seinem Aufenthalt in Bad Kreuznach profitieren nahezu alle Wirtschaftsakteure in der Stadt. Es gibt also auch keinen sachlichen Grund, einer einzelnen Branche die Defizite der touristischen Infrastruktur aufzuerlegen. Statt einseitig nur Einnahmeerhöhungen zum Ausgleich der Defizite zu fordern, oder mit einer Schließung von Bädern zu drohen, ist auch die Ausgabenseite kritisch zu prüfen. Wer sich im Wettbewerb der Tourismusdestinationen zukunftsfähig aufstellen will, darf nicht jetzt mit der Axt in der Hand das touristische Leistungsangebot der Stadt zerstören.“ Sonst gefährde man wichtige Arbeitsplätze und rheinland-pfälzische Gastgewerbeunternehmen gleichermaßen. Dies gilt umso mehr bei der Schließung von zentralen Badangeboten für eine Stadt wie Bad Kreuznach mit der Stadt Bad Münster am Stein.