Die neuen Corona-Beschlüsse stoßen im rheinland-pfälzischen Gastgewerbe auf ein geteiltes Echo. Wir begrüßen die klare Zielsetzung der Ministerpräsidentenkonferenz, die dauerhafte Öffnung unserer Betriebe sicherzustellen“, erklärt DEHOGA Präsident Gereon Haumann. „Positiv bewerten wir auch, dass wie von uns gefordert, die Überbrückungshilfen und die Kurzarbeitsregelungen verlängert werden sollen. Dies wird vielen Betrieben aber nicht reichen, um ihre andauernden Umsatzeinbrüche auszugleichen“, so Haumann. Der DEHOGA Präsident pocht auf ein Ende der „epidemischen Lage von nationaler Tragweite“: „Wir fordern klare Aussagen zum Ende der corona-bedingten Einschränkungen. Stichtag ist für uns spätestens der 11. Oktober“. Bis dahin hat jeder, der sich impfen lassen kann, ein Impfangebot bekommen. Oder er entscheidet sich bewusst dagegen. Wenn es sich aber um bewusste Entscheidungen Einzelner handelt, können diese nicht der Grund sein, weiterhin Einschränkungen für alle zu verordnen.
Deshalb: „Wir begrüßen ausdrücklich alle gemeinsamen Anstrengungen, um die Impfquote zu erhöhen. Impfen ist erste Bürgerpflicht“, so Gereon Haumann. Jeder, der einen neuen Lockdown für das Gastgewerbe verhindern will, soll sich selbst impfen lassen und bei anderen dafür werben. „Impfungen sind der sicherste Lösung, um sich für den Herbst zu wappnen und einen Weg aus der Pandemie zu finden“.
Kritikwürdig und auch rechtlich fragwürdig ist deshalb das weitere Festhalten an der Sieben-Tage-Inzidenz und die Fokussierung auf den Inzidenzwert von 35 bei der 3G-Regelung als bestimmendem Wert für Coronamaßnahmen. DEHOGA Präsident Haumann:
„Wir bedauern, dass die Ministerpräsidentenkonferenz bis gestern noch kein gemeinsames bundeseinheitliches Indikatorensystem entwickelt hat. Wir fordern die Landesregierung deshalb auf, bis zum 23. August ein solches System zu entwickeln, um Maßnahmen nicht allein an der Inzidenz festzumachen, sondern Faktoren wie die Impfquote, die Hospitalisierungsrate und die Belegung der Intensivbetten ausreichend zu berücksichtigen“. Seit Wochen wird dies vehement von Wissenschaftlern, Medizinern und Juristen gefordert. „Wir fordern den Mut zu mehr Eigenverantwortung und weniger Verboten in der Corona-Politik“, so Haumann abschließend.