„Diese Zahlen sind ein Weckruf. Sie zeigen, wie dramatisch sich die wirtschaftliche Situation unserer Betriebe entwickelt. Es droht das sechste Verlustjahr in Folge“, erklärt Gereon Haumann, Präsident des DEHOGA Rheinland-Pfalz. „Unsere Hoteliers und Gastronomen stemmen täglich enorme Kostensteigerungen bei Energie, Personal und Lebensmitteln – und gleichzeitig belasten sie immer neue bürokratische Vorgaben. Das ist für die allermeisten Betriebe nicht mehr zu verkraften. Wir haben schon wieder 200 Betriebe wegen Insolvenz oder Geschäftsaufgabe dauerhaft verloren.“
Während die Beherbergungsbetriebe im Juni 2025 im Vorjahresvergleich ein reales Minus von 5,1 Prozent hinnehmen mussten, fiel der Umsatz in der Gastronomie sogar um 5,3 Prozent. Ein klarer Hinweis darauf, dass die Gäste immer seltener einkehren oder ihren Aufenthalt verkürzen.
Die schnellstmögliche dauerhafte Einführung der reduzierten Mehrwertsteuer von 7% auf Speisen muss umgehend beschlossen werden und spätestens zum 1. Januar 2026 in Kraft treten. Der DEHOGA Rheinland-Pfalz fordert von der Politik wirksame Maßnahmen, um die Branche nachhaltig zu stabilisieren und Arbeitsplätze zu sichern. Nur so erhalten die Betriebe Planungssicherheit und können Preissteigerungen für Gäste abfedern. Eine wettbewerbsfähige Mehrwertsteuer ist unverzichtbar, um die Nachfrage zu stützen und die Vielfalt der Gastronomie zu erhalten.
Dokumentationspflichten, Berichtsvorgaben und komplizierte Regelwerke binden wertvolle Zeit und Ressourcen, die im Betrieb fehlen. Bürokratieabbau ist keine Kür, sondern eine Überlebens-frage für viele kleine und familiengeführte Unternehmen. „Ohne spürbare Entlastungen und dem Abbau bürokratischer Hürden drohen weitere Schließungen, insbesondere im ländlichen Raum. Damit würden nicht nur wichtige Arbeitgeber und Ausbilder verschwinden, sondern auch zentrale Orte der Begegnung und Lebensqualität für unsere Gesellschaft“, so Haumann und appelliert an die Kommunen: „Jetzt ist NICHT die Zeit für weitere Belastungen. Daher Finger weg von Bettensteuern und Verpackungssteuern.
Der Verband appelliert eindringlich an die politischen Entscheidungsträger: Die dauerhafte Einführung der reduzierten Mehrwertsteuer auf Speisen muss jetzt umgehend beschlossen und schnellstmöglich Realität werden; spätestens zum 1. Januar 2026 – die Zukunft der Branche steht auf dem Spiel.