„Diese Entscheidung ist ein deutliches Signal der Stadt Mainz, dass sie die Sorgen und Herausforderungen der Gastronomie ernst nimmt“, betont Gereon Haumann, Präsident des DEHOGA Rheinland-Pfalz. „Viele Betriebe stehen angesichts massiv gestiegener Energiepreise, Löhne und Lebensmittelkosten mit dem Rücken zur Wand. Die Verlängerung der Öffnungszeiten ermöglicht den Gastronomen nicht nur mehr Geschäft, sondern bringt auch ein Stück Planungssicherheit zurück.“
Die bisherige Praxis, für längere Öffnungszeiten aufwendig Einzelgenehmigungen beantragen zu müssen, entfällt durch die Allgemeinverfügung – ein Bürokratieabbau, der von der Branche seit Langem gefordert wurde. In diesem Jahr allein gab es rund 60 solcher Ausnahmegenehmigungen, was den Verwaltungsaufwand sowohl für die Stadt als auch für die Betriebe erheblich erhöhte. Künftig profitieren alle genehmigten Außenbereiche von einheitlichen, klaren Regeln – ein Gewinn an Transparenz und Fairness.
Auch die Wahrung der Nachtruhe bleibt gewährleistet: Ab 22 Uhr müssen Musik und andere lärmintensive Aktivitäten eingestellt, Fenster und Türen geschlossen und die Außenbewirtung spätestens bis Mitternacht abgeschlossen sein. Dies stellt sicher, dass die Interessen der Anwohner ebenso berücksichtigt werden wie die der Gastronomiebetriebe. „Die Stadt hat mit dieser Regelung ein ausgewogenes Konzept vorgelegt, das die Bedürfnisse aller Beteiligten in Einklang bringt“, so Haumann.
Dass bestehende Sondergenehmigungen über 24 Uhr hinaus weiterhin Gültigkeit behalten, wertet der DEHOGA als Zeichen verlässlicher Planung und unternehmerischer Freiheit. Gleichzeitig unterstreicht die befristete Laufzeit der neuen Regelung bis Ende Oktober den pragmatischen, ergebnisoffenen Ansatz der Stadt: Zunächst sollen Erfahrungen gesammelt werden, um dann eine fundierte Entscheidung über eine mögliche dauerhafte Regelung treffen zu können.
Der DEHOGA Rheinland-Pfalz sieht in der neuen Allgemeinverfügung ein starkes Bekenntnis zur Gastronomie als unverzichtbaren Bestandteil urbaner Lebensqualität. „Unsere Betriebe schaffen nicht nur Arbeitsplätze und wirtschaftliche Impulse, sondern prägen maßgeblich die Lebens- und Aufenthaltsqualität unserer Städte“, sagt Haumann. „Die Stadt Mainz hat mit dieser Entscheidung gezeigt, dass moderne Stadtentwicklung und unternehmerisches Denken Hand in Hand gehen können.“ Der Verband ruft nun alle Mainzer Gastronomen dazu auf, die neue Chance verantwortungsvoll zu nutzen, um ihren Beitrag zur lebendigen Innenstadt und einem respektvollen Miteinander zu leisten.