Schwerer Start durch massive Umsatzverluste von Januar bis März und große Herausforderungen in der Preispolitik

Bad Kreuznach (09.04.2022): Das rheinland-pfälzische Gastgewerbe hat noch immer mit den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie zu kämpfen.

Jetzt kommen massive Preissteigerungen bei Lebensmitteln, Energie- und Personalkosten hinzu.

Der DEHOGA Rheinland-Pfalz hat eine neue umfassende Umfrage in Hotellerie und Gastronomie durchgeführt. Die Ergebnisse der Befragung, an der in wenigen Tagen landesweit über 200 gastgewerbliche Unternehmen teil-genommen haben, offenbart die größten Herausforderungen einer durch die Corona-Pandemie am stärksten betroffenen Branchen.

Während sich die Umsatzsituation im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 im März 2022 leicht verbesserte, aber immer noch ein Minus von durchschnittlich 26 Prozent zeitigte, habe das rheinland-pfälzische Gastgewerbe in der Zeit von Januar bis März 2022 gegenüber dem gleichen Zeitraum in 2019 ein Umsatzminus von 32 Prozent erlitten. „41 Prozent der Betriebe sehen sich durch die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie in ihrer Existenz gefährdet. Es ist und bleibt eine angespannte Situation; ganz besonders mit Blick auf die aktuellen Herausforderungen. Die Branche ist motiviert. Die Betriebe werden aber durch massiv steigende Kosten und akuten Mitarbeitermangel ausgebremst.“, so DEHOGA Präsident Gereon Haumann.

Die Buchungslage zu Ostern stelle sich nach jetzigem Stand in Hotellerie und Gastronomie noch ausbaufähig dar: 42,1 Prozent der Betriebe bewerteten sie als schlecht bis sehr schlecht. Demgegenüber seien knapp 58 Prozent zufrieden mit Reservierungen und Übernachtungsanfragen zu den Feiertagen. Gereon Haumann: „Kurzurlaube über Ostern in den rheinland-pfälzischen Destinationen sind auch kurzfristig für die Gäste plan- und machbar. Das touristische Angebot in Rheinland-Pfalz aus exzellenten Gastgebern in Hotels und Gastronomie sowie eine außergewöhnliche kulturelle und landschaftliche Vielfalt mit erstklassigen Weinen zeichnen Rheinland-Pfalz.Gold aus und sprechen für eine Urlaubs- und Freizeit in unseren Regionen.“

Die größten Herausforderungen sehen die Unternehmen des rheinland-pfälzischen Gastgewerbes in den folgenden Bereichen:

1. Steigende Energiekosten (geben 87,9 % der Befragten an)

2. Steigende Lebensmittelpreise (83,9 %)

3. Wirtschaftliche Folgen der Corona-Krise (69,5 %)

4. Steigende Personalkosten (67,2 %)

5. Akuter Mitarbeitermangel (65,5 %)

Haumann: „Die Menschen werden sich auch im Gastgewerbe auf Preissteigerungen einstellen müssen. Inwieweit die Betriebe an der Preisschraube nach oben drehen können, ist höchst differenziert zu beantworten und eine individuelle unternehmerische Frage. Es ist in jedem Fall ein Spagat zwischen der sensiblen Abwägung, die Gäste nicht zu überfordern und andererseits die Kostensteigerungen wirtschaftlich zu verkraften und angemessene Preise für Qualität, Originalität und Regionalität zu kalkulieren. Wir werben für Verständnis für Preisanpassungen und für mehr Wertschätzung. Mitarbeiter sollen besser bezahlt werden. Das ist gut und richtig so und das wollen alle. Also sollte man auch bereit sein, dafür den Euro mehr beim Essen im Restaurant zu zahlen.“

Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Herausforderungen des Gastgewerbes und angesichts der aktuellen wie perspektivischen Kostenentwicklung bekräftigte der Verband noch einmal deutlich seine Forderung nach der Entfristung der gesenkten Mehrwertsteuer auf Speisen: „Das ist das richtige Mittel, um die Betriebe in eigener Kraft zu unterstützen. Die Mehrwertsteuersenkung ist fair, europaweiter Standard und stärkt die Leistungen der Betriebe selbst!“, so Gereon Haumann.